Lions Quest

Als Grundlage unserer Arbeit im Bereich des Sozialen Lernens dient uns das Programm „Lions-Quest- Erwachsen werden“ als umfassendes Präventionsprogramm für Kinder und Jugendliche.

Das Hauptziel von Lions-Quest liegt darin, das Miteinander, die Lernerfolge und das Klassenklima zu verbessern, indem die Lebens- und Sozialkompetenzen der Kinder und Jugendlichen aktiv gefördert werden. Das Programm zielt daher darauf ab

  • die psychosoziale Kompetenz junger Menschen zu entwickeln und zu stärken,
  • sie in ihrer Fähigkeit zu fördern, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen,
  • sie zu befähigen, eigene Entscheidungen sicher zu treffen und umzusetzen,
  • sie in die Lage zu versetzen, Konflikt- und Risikosituationen erfolgreich zu begegnen und für Probleme positive Lösungen zu finden.

Das gesamte Kollegium der IGS Melle ist zum Thema Lions-Quest “Erwachsen werden” geschult. Außerdem ist das Programm im Schulcurriculum fest verankert.

Allgemeines zu Lions-Quest

Bei diesem Programm sollen die Fähigkeiten von Schülerinnen und Schüler wie Selbstvertrauen,     Verantwortungsbewusstsein und Engagement gestärkt werden. Es werden hierbei Werte wie eine realistische Selbsteinschätzung, die Fähigkeit zu reflektiertem Handeln und die Achtung anderer Menschen vermittelt. Weitere Schwerpunkte liegen auf der frühzeitigen Gewalt- und Suchtprävention.

Ziel des Programms ist es, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Schülerinnen und Schüler sollen dabei gefördert werden, sowohl eigene Entscheidungen verantwortlich zu treffen und umzusetzen, als auch Konflikte und Risikosituationen zu bewältigen. Kritisches Denken und der Mut zur eigenen offenen Meinungsäußerung werden ebenso gefördert, wie die Wahrnehmung der eigenen Gefühle.

Lions-Quest “Erwachsen werden” ist für Jugendliche im Alter zwischen 10 und 15 Jahren konzipiert. Die Unterrichtsstunden sind handlungsorientiert angelegt. Sie fördern die Arbeit in Kleingruppen und motivieren zu selbständiger Arbeit.

Das Lions-Quest Curriculum besteht aus sieben Kapiteln zum Thema „Soziales Lernen“ mit folgenden Schwerpunkten:

Meine Klasse

Der erste Teil beschäftigt sich mit Fragen der eigenen Person: Wer bin ich? Wer sind die anderen? Wie gehen wir miteinander um? Welche Bedeutung hat die Gruppe und wie beeinflusst sie mich? Diese Themen schaffen die Grundlage für eine vertrauensvolle und konstruktive Lernatmosphäre und damit für die gemeinsame Arbeit mit den weiteren Teilen des Programms. Als Angebot sind Themen eingefügt, die helfen können, die begonnene bzw. bevorstehende Lebensphase der Pubertät besser zu verstehen und zu bewältigen.

Stärkung des Selbstvertrauens

Ein angemessenes realistisches Selbstvertrauen ist für die Entwicklung der Schüler*innen von zentraler Bedeutung.  Was ist eigentlich Selbstvertrauen? Worauf gründet sich mein Selbstvertrauen? Wie kann ich mein eigenes oder auch das Selbstvertrauen anderer stärken? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Themen des zweiten Teils. Sich der eigenen Fähigkeiten und Stärken bewusst werden, diese auch einzusetzen und dafür Anerkennung zu bekommen, fördert die Ausbildung eines gesunden Selbstvertrauens.

Mit Gefühlen umgehen

„Ich verstehe mich und meine Gefühle besser.“ Die Schülerinnen und Schüler werden in der Fähigkeit gefördert, eigene Gefühle wahr und ernst zu nehmen, sie zu akzeptieren, auszudrücken und als etwas zu begreifen, das ihnen bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit hilft. Ein wichtiges Thema in diesem Teil ist auch der Umgang mit belastenden Situationen.

Die Beziehungen zu meinen Freunden

„Ich tue etwas für meine Freundschaften.“ Wie kann man echte Freundschaften aufbauen, weiterentwickeln, verbessern? Welchen Einfluss hat die Clique? Wie hält man Gruppendruck stand? Wie kann man Meinungsverschiedenheiten oder Konflikte in einer Freundschaft konstruktiv lösen? Wie geht man mit Enttäuschungen, mit einem Verlust um?

Mein Zuhause

Wo ist mein Zuhause? Die Zusammensetzung der Familien und das Zusammenleben haben sich in den letzten  Jahrzehnten verändert. Welche Erwartungen und Wünsche haben Kinder und Jugendliche, was empfinden sie als enttäuschend oder konfliktträchtig? Dieser Teil regt an, die Beziehungen innerhalb des eigenen Zuhauses und in anderen Familien zu reflektieren und Schritte zur Verbesserung der Beziehungen oder zur Lösung von Konflikten zu probieren.

Ich entscheide für mich selbst

„Ich treffe meine Entscheidungen.“ In diesem Teil geht es um das Problem der Verantwortung eigener Entscheidungen u. a. zu den Themen Lebensstil, Umgang mit dem eigenen Körper, berufliche Zukunft. Hier werden auch Informationen über Suchtmittel und Fragen des Suchtverhaltens aufgegriffen: z.B. Wirkung von Tabak, Alkohol, illegalen Drogen, die Rolle  der Werbung und der Medien, Vermeidung von Suchtverhalten.

Ich weiß, was ich will

„Ich weiß, was ich will.“ Kinder und Jugendliche haben Träume und Hoffnungen, was sie einmal in ihrem Leben erreichen möchten. Doch damit verbunden ist, sich Ziele zu setzen und sich auf den Weg machen. Mit Überlegung, Anstrengung, Geduld und Selbstdisziplin lässt sich Vieles erreichen. Der letzte Teil von „Erwachsen werden“ vermittelt Hilfen auf diesem Weg.

Umsetzung an der IGS Melle

An der IGS Melle erfolgt die Umsetzung der genannten Werte und Ziele schon zu Beginn der Klasse 5 in Rahmen einer Einführungswoche. In den folgenden Quartalen werden regelmäßig und aufsteigend die Inhalte aus den Themenbereichen 1 und 2 behandelt. Diese im Curriculum stehenden Inhalte sind für alle verpflichtend. Ebenso ist eine enge Verknüpfung mit dem Fachunterricht – hier besonders die Fächer Deutsch, Religion, Englisch – vorgesehen.

Da das Klassenlehrerteam und die Klassengemeinschaft auch im 6. Jahrgang Zeit für Organisatorisches benötigt, ist hier wiederum eine Einführungswoche vorgesehen, in der die Lions- Quest Inhalte behandelt werden.

In den folgenden Quartalen werden die Kapitel 3 und 4 unterrichtet. Auch hier ist eine Verknüpfung zum Fachunterricht vorgesehen.

In Klasse 7 werden insbesondere Themen behandelt, die sich auf den Bereich des familiären Zusammenlebens und der Suchtprävention beziehen.

Grundsätzlich gilt, dass die Reihenfolge der Themen nicht zwingend einzuhalten ist. Es bietet sich oft an, auf Ereignisse in der Klasse einzugehen und die Bearbeitung der entsprechenden Themen vorzuziehen oder weitere Themen zu ergänzen. Ebenso ist ein fächerübergreifendes Arbeiten wie z.B. Sport (Thema: Teambildung) erwünscht.